ich lese gerade den neuen Roman von Dan Brown „The Secret of Secrets“. Die Protagonisten vertreten zwei unerschiedliche Weltbilder. Auf der einen Seite vertreten die Akteure das materialistische Weltbild. Das Bewusstsein suchen sie im Gehirn. Die andere Seite vertritt das erweiterte Weltbild. Das Bewusstsein, sagen sie, ist auch unabhängig vom Gehirn. Das zeigen z.B. die vielen Nah-Tod-Erfahrungen, sowie u.a. auch die wissenschaftlichen Forschungen des Institute for Noetic Science.
Im Buch – ich lese es in Englischer Originalsprache – werden für diesen Gegensatz die Begriffe „local“ consciousness und „non-local“ consciousness verwendet. Das lokale Bewusstsein findet im Gehirn statt. Das nicht-lokale Bewusstsein findet dort, also im Gehirn, aber auch überall sonst statt, und kann auch ohne Gehirn erlebt werden.
Insbesondere gegen Ende des Buches wird wiederholt auf die Frage des Todes hingewiesen. Die Angst vor dem Tod sei eine der Ursachen für Kriege und Streitigkeiten. Würden wir den Tod als Übergang in eine andere Seins- und Bewusstseinsform verstehen können, könnte die Welt eine „Bessere“ werden.
Ich finde es bemerkenswert, dass Dan Brown diese Fragen in seinem neuesten Buch thematisiert. Es sind die tieferen Fragen des Menschseins: Wer sind wir? Was ist unsere Aufgabe? Gibt es Reinkarnation und Karma? Denn das wäre ja die Folgefrage: Wenn Bewusstsein nicht-lokal existiert, dann war es ja schon vor der Geburt da und lebt nach dem Tod weiter.
Dan Brown „erklärt“ das nicht-lokale Bewusstein in den vielen Gesprächen der Protagonisten untereinander. Er referiert dabei auf viele Quellen, u.a. auf die Quantenphysik und was man die „post-materielle Wissenschaft“ nennen könnte (siehe dazu auch das entsprechende Kapitel in meinen Büchern Fully Human und Die Mutige Führungskraft).
Ein Konzept, das bei Dan Brown immer wieder auftaucht, ist die sogenannte Verschränkung (in Englisch: entanglement). Damit wird auf die Verbundenheit von allem mit allem hingedeutet. Die Verschränkung ist vielfach auch mit herkömmlichen wissenschaftlichen Methoden bewiesen worden. Sie ist auch ein wesentliches Element der zukünftigen Quanten-Computer.
Für uns Führungskräfte kann die Verschränkung – und das nicht-lokale Bewusstsein – ein Aufruf sein, zum Beispiel unsere Gedanken und Gefühle über andere ernster zu nehmen. Denn: Jeder Gedanke, jedes Gefühl, wirkt. Schickt man anderen Menschen negative Gedanken, zum Beispiel Wut, Ärger, oder Aggression, wirkt das real beim Anderen. Es wirkt natürlich auch auf uns selbst. Denn negative Gedanken und Gefühle nehmen uns Energie und Kraft.
Leadership-Tipp der Woche
- Achten Sie auf Ihre Gedanken und Gefühle.
- Entdecken Sie negative Gedanken und wandeln Sie diese um in positive Gedanken.
- Verknüpfen Sie damit positive, kraftgebende Gefühle.
- Senden Sie diese Gedanken und Gefühle zu sich selbst und zu anderen.
- Stärken Sie Ihr Team und Ihre Organisation mit kraftgebenden, stützenden, richtunggebenden Gedanken und Gefühlen.
und:
- Achten Sie auf Ihre Intuition, auf die Gedanken und Ideen, die Ihnen kommen und betrachten Sie diese als möglicherweise aus der Welt des nicht-lokalen Bewusstseins kommend.
- Ihr freier Wille entscheidet, ob die Ideen sinnvoll für Führungsfragen verwendet werden können.
Herzliche Grüße
Alexander Schwedeler

