In einem früheren Beitrag habe ich Timothy R. Clark (2020) zitiert und vier Elemente von Vertrauen genannt:

1. Sich als Teil des Teams fühlen

2. Lernen dürfen

3. Gerne etwas beitragen

und 4. Sich trauen, den Status Quo zu hinterfragen.

Über die Punkte 1. und 2. habe ich in früheren Blogbeiträgen geschrieben. In diesem Blogbeitrag geht es um den 3. Punkt: Gerne etwas beitragen.

Ich bringe mich ein, ich trage zum Ergebnis bei, wenn ich mich sicher und akzeptiert fühle. Kümmert sich meine Organisation um mich als Mensch, oder geht es nur um meinen Leistungsbeitrag? Wenn ich das Gefühl habe, ich gehöre als ganzer Mensch dazu und werde so genommen wie ich bin, dann trage ich auch gerne zum Ergebnis bei und setze mich für den Erfolg des Teams und des Ganzen ein.

Eine Umgebung, die verurteilt, die beurteilt, die Leute klein macht und belächelt, und sei es nur auf subtile Art und Weise, bewirkt, dass ich mein Herz verschließe, dass ich vorsichtig agiere und von mir selber nur das Nötigste einbringe.

Wir kennen ja alle diese Haltung: Man geht durch die Straßen und bei jedem Menschen, den man sieht, fällt man ein Urteil. ‚Der ist aber groß…‘, ‚was hat die denn für ein Kleid an…‘, usw. So spricht ja oft auch die innere Stimme im Betrieb: ‚Ach der schon wieder…‘, ‚nein, darauf hab ich jetzt gar keine Lust…‘, ‚die sagt ja doch immer das gleiche…‘, usw.

So eine beurteilende Haltung, oder innere Denkweise, ist nicht hilfreich, um sich einzubringen, um andere zu ermutigen, sich einzubringen. Damit wir uns gerne einbringen, braucht es eine Atmosphäre von Wohlwollen, Unterstützung und Toleranz. Dann können auch konstruktive Dissonanzen auf gute Art ausgetragen werden.

Hier einige Fragen, die helfen mögen, über solche Situationen zu reflektieren, um dann aktiv gestaltend einzugreifen:

  • Verstehe ich die andere Person, insbesondere auch aus ihrem ganz eigenen kulturellen Hintergrund (der anders ist als meiner)?
  • Welche eigenen Verhaltensweisen und inneren Stimmen muss ich bei mir ändern, um die Stimmung im Team so zu fördern, dass die Teammitglieder gerne beitragen und sich öffnen?
  • Reflektiere ich täglich dankbar über mein Team und überlege ich jedesmal wieder neu, welche Stärken meine Teammitglieder haben, und wie sie sich mit ihren Stärken am besten einbringen können?
  • Oder überwiegt, dass ich mich über die anderen ärgere, dass ich darüber selber emotional werde, und so in ein ‚Gegeneinander‘ zurückfalle, statt in ein ‚Miteinander‘?

 

 

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