In seinem sehr empfehlenswerten Buch “Lust auf Verantwortung” schlägt Boris Grundl das “Das Beobachten-Erwischen-Freuen-Spiel” vor. Das geht so:
- Sich beim Denken beobachten.
- Sich erwischen dabei, dass man in einer Opferhaltung ist.
- Sich freuen, dass man das entdeckt hat.
- Die Opferhaltung loslassen – kick… weg…:-).
- Sich vergeben – per Handschlag – .
- Bewusst wählen (Freude!).
Ich habe das schon im letzten Blogartikel erwähnt. Ich bringe es nochmal, weil ich glaube, dass es wichtig und hilfreich ist.
Aber wie kann ich mein Denken beobachten? Hier einige Möglichkeiten, wie man das üben und verbessern kann:
- Abends eine Rückschau auf den Tag machen – am besten rückwärts und nur in Bildern; nicht wieder in das Geschehen einsteigen.
- Diese Rückschau auch öfters am Tag machen, und zwar mit der Frage: War ich wach genug und habe so gehandelt, wie mein reifes Selbst es tun würde?
- Die Zeiträume für die Selbstbeobachtung verkürzen und immer wieder, jeden Moment, überprüfen, ob ich gemäß meiner Werte, meinen Prioritäten, im Sinne meines reifen Selbstes, denke und handle.
Es kann helfen, wenn man die Schritte oben in Fragen umwandelt:
- Bin ich gerade in einer Opferhaltung? Werfe ich dem oder den anderen etwas vor?
- Kritisiere ich andere, statt selber Verantwortung zu übernehmen?
- Freue ich mich, wenn ich mich in der Opferhaltung erwischt habe?
- Kann ich die Opferhaltung loslassen?
- Kann ich mir selbst und den anderen vergeben?
- Wofür entscheide ich mich nun bewusst, aus Freude und aus Liebe zur Sache?
Helfen kann auch diese Frage:
- Ist der vorgeschlagene Weg, ist der nächste Schritt gut für mich UND für den anderen UND für das Ganze?
Nochmal zum Beobachten des Denkens: Das geht immer nur im Nachhinein, wenn auch in immer kürzeren Abständen.
Gleichzeitig jedoch, während ich denke, kann ich den Inhalt der Gedanken erleben und erfahren.
Das ist eine interessante Beobachtung, finde ich.
Herzliche Grüße,
Alexander
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