Es gibt im Führungsalltag immer wieder Konflikte, die wichtige Fragestellungen betreffen und bei denen man sich nicht einig ist. Dabei kann es um die Strategie gehen, um bestimmte Vorgehensweisen, um Entscheidungen die getroffen wurden, die man selber falsch findet, oder es geht um Menschen, die man unterschiedlich beurteilt.
Es kann sein, dass das Gespräch dann emotional wird und der Vorschlag gemacht wird, dass wir uns als Team mal mit unseren emotionalen Befindlichkeiten beschäftigen sollten. Wenn wir diese klären, dann haben wir den Konflikt an der Sache vielleicht gelöst, oder können damit gemeinsam besser umgehen.
Ich würde davon in der Regel abraten!
Im Führungsalltag, sollten wir uns an der Sache auseinandersetzen und nicht die Aufmerksamkeit auf emotionale Befindlichkeiten “verlagern”. Denn sonst besteht die Gefahr, dass wir die Aufmerksamkeit für die Sache, für das Ganze, für den Kunden verlieren.
Was bedeutet es, dass wir uns an der Sache auseinandersetzen?
Im ersten Schritt ist hierfür notwendig, dass wir die inhaltliche Sache, oder was passiert ist, genau ins Bild bringen, so genau, wie es uns ein Film von der Szene zeigen würde. Also beschreiben, wie Handlung auf Handlung folgte, wer was gesagt hat, in welchem Raum das passiert ist, welche Farben und Klänge wurden wahrgenommen, welche Emotionalität war wahrnehmbar an welcher Stelle.
Und dann diskutieren wir unsere unterschiedlichen Sichtweisen und Herangehensweisen “an der Sache, um die es geht”, und zwar so lange, bis wir zu einem guten Konsent (nicht Konsens) kommen.
Bei wichtigen Personalentscheidungen kann man vorher gemeinsam besprechen, ob hier ein Konsens nicht besser wäre, als “nur” ein Konsent, oder gar eine Mehrheitsentscheidung. Es kann manchmal notwendig sein, dass man bei wichtigen Personalentscheidungen wirklich “zusammen steht”, und sich alle Entscheider einig sind.
Die emotionalen Befindlichkeiten sollte – denke ich – jeder für sich klären, oder in Zweiergesprächen untereinander, oder mit Hilfe eines Coaches oder Therapeuten, ausserhalb des Arbeits- und Wertschöpfungsprozesses.
Herzliche Grüße,
Alexander
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