Liebe Leserin, lieber Leser,

in unserer Miniserie über Grenzen im Zwischenmenschlichen hatte ich drei einfache Schritte genannt, wie man mit dem Thema Grenzen umgehen kann – drei Schritte, die aber gar nicht so einfach sind im wirklichen Leben:

  1. Feststellen, dass gerade jemand eine Grenze bei mir überschreitet (und ich das vielleicht auch zulasse).
  2. Die Grenze setzen, möglichst klar kommunizieren.
  3. Die Grenze einhalten.

Warum sind Grenzen wichtig?

Grenzen dienen dazu, unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu schützen. Sie ermöglichen es uns, eine klare Trennlinie zwischen dem, was für uns akzeptabel ist, und dem, was nicht akzeptabel ist, zu ziehen.

Hier sind einige Gründe, warum das Setzen von Grenzen von großer Bedeutung ist:

  1. Selbstachtung: Gesunde Grenzen zeigen anderen, dass wir uns selbst respektieren und erwarten, dass sie uns ebenso respektieren.
  2. Klare Kommunikation: Grenzen schaffen Klarheit in unseren Beziehungen. Sie helfen dabei, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.
  3. Stressreduktion: Wenn wir unsere eigenen Grenzen respektieren und durchsetzen, verringert sich unser Stresslevel, da wir uns nicht ständig überfordern.

Wie setzt man nun effektiv Grenzen?

  • Selbstreflexion: Bevor du Grenzen setzen kannst, musst du wissen, was du wirklich willst und brauchst. Nimm dir Zeit, um über deine eigenen Bedürfnisse und Werte nachzudenken.
  • Klare Kommunikation: Teile deine Grenzen offen und ehrlich mit anderen. Verwende “Ich”-Aussagen, um deine Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren, anstatt Vorwürfe zu machen.
  • Bleibe konsequent: Einmal gesetzte Grenzen sollten konsequent durchgesetzt werden. Dies zeigt, dass du es ernst meinst.
  • Selbstfürsorge: Vergiss nicht, für dich selbst zu sorgen. Grenzen setzen bedeutet nicht, egoistisch zu sein, sondern sich selbst zu schützen und auf sich selbst aufzupassen.

Beispiele für das Setzen von Grenzen:

  • “Ich fühle mich unwohl, wenn du über mein Privatleben sprichst. Bitte respektiere meine Privatsphäre.”
  • “Ich kann dieses zusätzliche Projekt nicht übernehmen, da es meine Arbeitsbelastung übersteigt.”
  • “Ich benötige Zeit für mich selbst, um mich zu erholen. Bitte respektiere, wenn ich mich zurückziehe.”

Diese Beispiele betreffen den Alltag.

Es kann hilfreich sein, wenn du deine Selbstreflexion dafür nutzt, dir erneut klar zu machen, was du eigentlich willst, was dir wichtig ist im Leben. Daraus können kräftige neue Grenzsetzungen erfolgen.

Du kannst dich zum Beispiel fragen:

  • Gibt es Momente im Arbeitstag, oder Situationen mit anderen, die mich besonders stressen? Warum ist das so? Will ich das noch?
  • Möchte ich eigentlich schon lange etwas ändern an meinen Gewohnheiten, an meinem Tagesrhythmus, an meiner Tätigkeit? Wie könnte ich das bewerkstelligen, sodass ich wieder zufriedener werde?
  • Wenn ich so über mein jetziges Leben nachdenke: Ist es das noch wert? Lebe ich eigentlich noch im Hinblick auf Ziele? Bin ich noch die Gestalter:in meines eigenen Lebens, oder werde ich durch die anderen gelebt (- lebe ich also das Leben der anderen)?

Wenn es hier etwas zu tun gibt für dich, dann wäre jetzt die Möglichkeit zu beginnen.

Das Setzen von Grenzen wird so zu einer Erfrischung deiner eigenen Lebensziele. Die Folgen können sein, dass du

  • mehr Freiheit verspürst, dich gesünder und kräftiger fühlst, weil du wieder die Führung über dein Leben übernommen hast,
  • dir wieder bewusster geworden bist wohin es führt, wenn das nicht der Fall ist,
  • dass das Leben insgesamt wieder lebenswerter geworden ist für dich!

Fazit:

Grenzen setzen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu gesunden Beziehungen und persönlichem Wohlbefinden.

Es erfordert Mut und Selbstachtung, aber die Belohnungen sind es wert.

Danke, dass du bis hierher gelesen hast. Wenn du Fragen oder Anregungen hast, zögere nicht, mich (am besten per mail an alexander.schwedeler@pm.me) zu kontaktieren. Ich freue mich, von dir zu hören!

Herzliche Grüße
Alexander

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