Mit dem Herzen denken – das mag erstmal etwas befremdlich klingen.
Mit dem Kopf denken, das können wir. Da nehmen wir Informationen auf, ordnen sie, kommen zu Urteilen, reihen einen Gedanken an den nächsten Gedanken.
Wenn wir mit dem Herzen denken ist das anders. Da wissen wir unmittelbar ob etwas richtig oder falsch, angenehm oder unangenehm, kalt oder warm ist. Das Herz weiss unmittelbar. Es ist evident.
Die Grundlage für das Herzdenken ist die Schulung des gewöhnlichen Denkens. Das lernen wir in der Schule, im Studium, im Handwerk, in der praktischen Tätigkeit. Dort korrigiert uns die Wirklichkeit sofort. Im Studium ist das anders. Dort müssen wir logisch denken lernen und uns so Sicherheit des Wissens erwerben.
Das gewöhnliche Denken können wir nur im Nachhinein beobachten. Wir können aber üben, während wir denken, darauf zu achten, was wir dabei fühlen. Das geht gleichzeitig. Was ich denke, kann ich gleichzeitig fühlen und erleben. Darüber erneut nachdenken, das geht nur im Nachhinein.
Sind wir beim denken aufmerksam genug, können wir den inneren Zusammenhang der Gedanken fühlen und erleben. Wir entwickeln so ein Verantwortungsgefühl gegenüber unseren Gedanken. Das Gewissen beginnt zu sprechen.
Wie kann das Herzdenken nun praktisch geschehen? Hierzu möchte ich ein persönliches Beispiel erzählen. Vor einiger Zeit habe ich meinem Herzen eine schwierige Lebensfrage gestellt. Einige Tage bekam ich keine Antwort, oder konnte sie nicht wahrnehmen. Aber nach einiger Zeit was die Antwort da. Sie war sehr klar und evident. Ich hab sie gefühlt und konnte sie auch gedanklich ausdrücken und formulieren.
Ich habe dann entsprechend gehandelt, bzw. nicht gehandelt – weil das war die Antwort: Tue einfach nichts. Einige Monate später ist etwas in mein Leben getreten, was wie eine Antwort auf mein Nicht-Handeln war. Damit hatte sich die Lebensfrage in schönster Weise gelöst.
Mit mehr Übung kann man die “Kommunikation” mit seinem Herzen intensivieren. Dann kann es immer besser gelingen, dass man bei Situationen, wo es drauf ankommt, sofort präsent ist, auf sein Herz hört und unmittelbar weiss, was zu tun ist.
Du kannst dein Herzdenken wie folgt aktivieren:
- Gehe mit dem Bewusstsein in deine Herzgegend und atme dort ein und aus, etwas langsamer als normal, so wie es angenehm ist.
- Erinnere dich nun an ein freudiges oder angenehmes Erlebnis, das du gehabt hast, und erlebe erneut dieses Gefühl.
- Hast du das einen Moment lang gemacht, kannst du jetzt deinem Herzen zum Beispiel diese Frage stellen: “Welche Herangehensweise würde mir helfen, die herausfordernde Situation besser zu lösen, mit weniger Stress und Druck?
- Und jetzt höre und fühle wachsam, was dein Herz dir sagen will.
Bezogen auf das soziale Miteinander zuhause und auf der Arbeit kann man es auch so formulieren:
- Eine Führungsherausforderung tritt an dich heran.
- Sei wach, zugewandt und präsent.
- Öffne und befrage dein Herz.
- Fühle die Antwort des Herzens.
- Handle entsprechend und mutig.
Finde heraus, wie du durch Herz-Denken und Herz-Wahrnehmen nicht nur deine eigene Leistungsfähigkeit steigerst, sondern auch eine inspirierende und unterstützende Führungskultur in deinem Unternehmen schaffst.
Herzliche Grüße
Alexander
P.S. Möchtest du individuelle Unterstützung? Dann melde dich gerne per E-Mail bei mir für ein kostenloses Erstgespräch an: alexander.schwedeler@pm.me
Du möchtest noch tiefer in das Thema Herzdenken eintauchen? Dann höre dir meine Podcastfolge #76 Die mutige Führungskraft. Erfolg durch Herz-Denken: Praktische Anleitungen an: