in der 61. Podcastfolge thematisiere ich Zwischenräume, oder interpersonelle Räume.

Zwischenräume sind für mich die Räume zwischen mir und Dir, und umgekehrt.

Da passiert so vieles, was wir oft nicht bemerken:

  • Ich sage etwas als Führungskraft, ich denke ich kommuniziere klar, aber bei den Anderen kommt etwas ganz anderes an.
  • Ich sage etwas und meine es gut. Die andere Person ist verletzt.
  • Ich führe, gebe gute Ideen vor, habe mich gut vorbereitet, rege das an – und die Anderen nehmen es, ohne weiter darüber zu reflektieren. Am Ende wundere ich mich, dass meine Teams unselbständig bleiben.

Ich kann mir diesen Zwischenraum wie einen wirklichen Raum vorstellen. Eine Information, ausgedrückt durch Sprache, Gestik und Ausstrahlung, geht von mir in diesen Raum. Und von dort aus wird sie vom Anderen wahrgenommen.

Ich kann nicht wissen, wie sie dort ankommt. Dafür muss ich nachfragen, genau sehen und hören, wie meine Information “landet”, und wie sie aufgenommen wird.

Wir kennen das ja. An sich ist dieser Zwischenraum nichts Neues. Warum ist mir das aber so wichtig?

Weil ich viele Führungskräfte sehe, die sich bemühen, aber es nur kaum erreichen, dass die Mitarbeitenden mehr Selbstverantwortung übernehmen.

Wenn man dann genauer hinschaut, kann das verschiedene Gründe habe:

  • Ich gebe zu viel vor, habe die Probleme immer schon vor-gedacht – das führt zur Lähmung der eigenen Initiative.
  • Ich schaue zu wenig auf wie der Prozess verläuft, wie ich als Führungskraft ein Thema bringe, wie ich die Diskussion darüber anleite, ermöglich, wie ich die Anderen befrage.
  • Ich achte zu wenig drauf, dass jede und jeder im Team ungefähr gleichlang spricht. Denn nur dann kommen alle zu Wort, fühlen alle sich gehört und ernst genommen.

 

Zwischenräume gestalten

Die Gestaltung dieses Zwischenraums erfordert viel Erfahrung und Selbsterkenntnis.

Ich muss lernen, meine eigene Energie zu führen, im richtigen Moment zurückzuhalten.

Ich selber war zum Beispiel früher eher ungeduldig. Wenn meine Mitarbeitenden etwas nicht gemacht haben, dann hab ich es halt selbst gemacht… und bin so in den Burnout gerutscht.

Ich muss lernen, mich selber im Verhältnis zu den Anderen so zu führen, dass die Anderen sich ermutigt, gestärkt, motiviert fühlen und so selber immer mehr Verantwortung übernehmen.

Warren Buffet hat mal gesagt: Man müsse lernen, sich selbst durch andere “zu vervielfältigen”. Damit meint er, dass die Führungskraft ja in erster Linie den Bezug zum Warum, zur Mission und Vision der Organisation hat, und dass sie darum lernen muss, dass der Impuls der Organisation durch sie hindurch auf die Anderen so wirkt, dass diese zu immer mehr Selbstverantwortlichkeit finden.

Das ist eine hohe Kunst – immer das richtige Gleichgewicht zu finden zwischen eigener Führung (also vorangehen) und Führung durch die Anderen (also andere vorangehen lassen).

Wenn Du Interesse an 1:1 Coaching mit mir hast, melde Dich gerne per Mail an: alexander.schwedeler@pm.me.

Herzliche Grüße
Alexander