Liebe Leserin, lieber Leser,

heute möche ich vier Möglichkeiten zu reagieren anschauen. Es betrifft typische Führungssituationen.

Eingreifen.

Ich sehe, dass eine Initiative oder ein Projekt entweder gar nicht läuft, oder in eine falsche Richtung läuft – und greife ein. In diesem Fall ist die Intervention und Konfrontation notwendig, damit nicht noch mehr Gelder und Energien eingesetzt werden und keinen, oder den falschen Effekt haben.

Nichts tun.

In einer Situation herrscht große Emotionalität. Das kann ein Gespräch über etwas sein, eine hitzige Diskussion. Ich entscheide mich, an der Emotion nicht teilzunehmen. Ich warte ab, bis sie vorüber ist. In der Wartezeit bereite ich meine Worte vor. Wenn ich dann spreche, tue ich das sehr bewusst, sehr präsent, und ganz aus mir heraus.

Begleiten.

Das Gespräch, das Meeting, betrifft in diesem Fall zum Beispiel ein Sachthema, einigermassen kompliziert, ein Fehler oder eine Fehlfunktion muss gefunden werden. Ich unterstütze das Gespräch mit guten Fragen, so lange, bis wir gemeinsam der Sache auf den Grund gekommen sind, die Fehlfunktion erkannt und eingeordnet haben, und erste Schritte erarbeitet haben, wie wir das Problem neu angehen und lösen.

Abwarten.

Ich erkenne, dass wir das Problem gerade nicht lösen können. Es ist auch nicht besonders dringend. Ich schlage deswegen vor, dass wir uns etwas mehr Zeit nehmen, die Sache nochmal besser analysieren, mehr Daten zusammentragen, um erst dann zu einer Entscheidung zu kommen.

Solche vier Schritte sind natürlich immer auch Vereinfachung und Reduktion von Komplexität. Das kann hilfreich sein, kann aber auch an der Realität vorbei gehen.

Als Führungskraft ist es hilfreich zu lernen, für die jeweilige Situation die richtige Herangehensweise zu finden. Das ist nicht immer leicht.

Die hier vorgeschlagenen vier Schritte können je nach Situation abgewandelt, oder kombiniert werden.

Zum Beispiel kann ich entscheiden, wirklich nichts zu tun, die anderen reden und machen zu lassen und zum nächsten Punkt überzugehen.

Oder ich kombiniere Begleiten mit Coachen, sodass ich bei der Fähigkeitenbildung unterstütze, nicht nur in bezug auf das Sachthema.

Abwarten kann auch bedeuten, dass eine Sache zwar für die Veröffentlichung fertig ist, dass jedoch der richtige Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen ist. Oft ist so eine Entscheidung rein gefühlsmäßig begründet – und durchaus richtig.

Zum Eingreifen bedarf es einer sehr guten Wahrnehmung und Einschätzung der Situation. Manchmal ist es klug, lieber noch einige Fragen zu stellen, damit man die Situation auch wirklich gut erfasst, bevor man eingreift und konfrontiert.

Wenn Dich mein 1:1 Coaching interessiert, dann melde Dich gerne jederzeit bei mir, am besten per Mail an alexander.schwedeler@pm.me.

Herzliche Grüße
Alexander

Quelle: Real-Time Leadership von David Noble und Carol Kaufmann, Harvard 2023