Kennst du die Redewendung: “Slow down to speed up” – auf Deutsch: “Verlangsame, um schneller zu werden”? Wie können wir diese Idee in der hektischen Welt der Unternehmensführung konkret umsetzen? In meiner neuesten Podcastfolge erkunde ich Vorgehensweisen, wie Verlangsamen uns dabei helfen kann, langfristig erfolgreicher und effizienter zu sein.

Wachstum in Unternehmen verläuft oft nicht linear, und ein bewusstes Tempo, das die Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt, ist entscheidend.

Als Führungskraft ist es unsere Aufgabe, regelmäßig zu reflektieren, wo unsere Teams stehen und wie wir sie am besten unterstützen können.

6 Impulse für CEOs

Hier kommen 6 Impulse, mit Hilfe derer du das Verlangsamen in den Arbeitsalltag integrieren kannst.

  1. Bewusste Atempausen. Unterbrich die Besprechung und bitte alle Teilnehmenden, kurz mit dem Bewusstsein ins Herz zu gehen und vor dort aus etwas langsamer zu atmen als normal, so wie es angenehm ist. Bitte sie nun, ein angenehmes, herzöffnendes Gefühl aufzurufen und in die Runde auszusenden. Dann setze die Besprechung fort. Du wirst merken, wie der Dialog nach so einer Pause an Tiefe und Effizienz gewinnt.
  2. Zeit zum Reflektieren nehmen. Wir sagen immer, wir haben zu wenig Zeit. Zeit muss man sich nehmen, und zwar für das, was wichtig ist. Und Zeit für Reflexion ist wichtig! Nimm dir also die Zeit, setze dich irgendwo bequem hin und denke über das nach, was wichtig ist.
  3. Mit Stift und Papier schreiben. Mir wird immer mal wieder der Laptop und das Smartphone zu viel. Die Ordnung, die ich da habe, wird mir zu oberflächlich. Ich merke, dass ich über die Dinge hinweghusche. Dann ist es wieder Zeit für Stift und Papier. Das Verlangsamt und hilft sehr, um die Dinge in der notwendigen Tiefe zu durchdringen.
  4. Jeden Tag etwas tun, bei dem du ganz bei dir bist. Am wirksamsten ist die Stunde morgens früh, bevor alles losgeht. Die meisten der sogenannten erfolgreichen Menschen stehen früh auf, z.B. um 5.00 Uhr und nutzen dann eine Stunde nur für sich und die innere Arbeit. Du kannst die Stunde aufteilen in 20min Sport, sodass du ins Schwitzen kommst. Dann 20min innere Arbeit, meditieren, spirituelle Texte lesen. Und zum Schluss 20min etwas lesen oder tun, was dich professionell weiterbringt, zum Beispiel über Leadership und Teamentwicklung lesen und lernen. Hast du weniger Zeit, z.B. nur 10 min, mach es nach dem selben Prinzip: Ein Drittel Bewegung, ein Drittel Meditation, ein Drittel Weiterbildung.
  5. Eine Frage mit in den Schlaf nehmen. Als Leitende haben wir immer viele Fragen, zum Beispiel: Wie gehe ich mit diesem Menschen so um, dass er sich entfaltet und wieder in seine Kraft kommt? Solche und ähnliche Fragen kannst du dir kurz vor dem Schlafengehen stellen. Dann nimmst du die Frage mit in die Nacht. Beim Aufwachen achtest du drauf, ob eine Antwort da ist. Manchmal kommt sie erst in der Dusche oder später am Tag. Meist aber kommt sie. Es ist dann die Sprache des Herzens. Das Herz spricht unmittelbar. Die Antwort ist evident – und meist auch richtig.
  6. Herzöffnung in Meetings praktizieren. Dazu kannst du die Atemtechnik aus dem ersten Punkt nehmen. Die Übung hierzu wurde von HeartMath entwickelt und heisst Heart Lock-in®. Man verankert sich quasi im Herzen. Es hilft, wenn du beobachtest, ob jemand von Kopf aus spricht, oder vom Herzen. Ist es eine logische, tendenziell abstrakte Rede (z.B. “…man sollte…”), oder ist eine Rede, die vom authentischen, starken, Herzen kommt (z.B. “…ich übernehme Verantwortung für…”). Wenn du in Besprechungen dann, wenn es gerade hitzig wird, unterbrichst, und alle machen kurz die Heart Lock-in® Übung, und sprechen dann weiter, dann wirst du merken, wie wir gemeinsam viel schneller zum Wesentlichen kommen, also verlangsamen.

 

Herzliche Grüße
Alexander

P.S. Möchtest du individuelle Unterstützung? Denn melde dich gerne per E-Mail bei mir für ein kostenloses Erstgespräch an: alexander.schwedeler@pm.me

P.S.S.: Inspiriert von Bernard Lievegoed “Een Mens met een Missie”, Autor: Frans Lutters (2023). Gegen Ende seines Lebens hat Bernard Lievegoed noch einige Tipps für seine ehemaligen Berater-Kollegen hinterlassen. Einer dieser Tips war: “Nicht schneller, als der andere es kann”. Als Führungskraft habe ich die Verantwortung das Tempo zu bestimmen, welches für das gesamte Team angemessen ist, sodass alle mitkommen.