Die Nachbesprechung ist ein Werkzeug zur Nachbereitung von Ereignissen wie zum Beispiel ein Tag auf der Messe, eine wichtige interne Besprechung und wie sie gelaufen ist, oder der tägliche Rückblick auf den Tag und die Zusammenarbeit im Team. Sie betrifft die zwei Fragen:

1. Was lief gut?

2. Was lief nicht gut und kann wie verbessert werden?

Die Nachbesprechung soll regelmäßig stattfinden, und nach besonderen Ereignissen. Beides ist sinnvoll und kann den Zusammenhalt im Team sehr fördern – wenn sie richtig durchgeführt wird.

 

Merkmale einer guten Nachbesprechung

 

Ein besonderes Merkmal der Nachbesprechung sollte die schonungslose Offenheit sein.

Wir üben miteinander, die Dinge so auszusprechen wie sie sind – und wir üben gleichzeitig, das nicht persönlich zu nehmen. Wir lassen unser Ego quasi vor der Türe. Damit wir die Dinge so aussprechen können wie sie sind, bedarf es verschiedener Vorbereitungen, oder auch Fähigkeiten.

Eine davon ist: die Wirklichkeit sehen. Schon das ist eine Herausforderung, weil wir es so gewohnt sind, alles was wir wahrnehmen auch gleich einzuordnen, zu beurteilen, zu interpretieren. Wir brauchen hierzu also die Fähigkeit zu unterscheiden, was ist tatsächlich so wie es ist, nämlich Wirklichkeit, und was ist meine Interpretation, mein Urteil, meine Reaktion, auch gefühlsmäßig, darauf. Ich lande also bei mir selbst und darf mich immer wieder fragen: ist das meine Reaktion (innen) auf die Wirklichkeit, oder ist es tatsächlich so wie ich es wahrnehme (draußen).

Das Team ist hierbei eine große Hilfe, weil wenn mehrere auf eine Sache schauen, erscheint die Sache vollständiger.

Das ist wie wenn ich den Baum von allen Seiten anschaue, indem ich einmal darum herum laufe. Dann erst habe ich den Baum einigermaßen ‚gesehen‘. Wenn jeder im Team ungefähr gleichlang spricht, eine Regel die Google in ihrer berühmten Aristotle Studie für erfolgreiche Teams herausgefunden hat, dann kann die Sache wirklicher, vollständiger, erscheinen, als wenn immer die selben Leute sprechen und andere immer schweigen. Wenn die Sache vollständiger erscheint, wird auch die Urteilsbildung und Entscheidungsfindung besser. So verbessert sich die Teamleistung.

In der Nachbesprechung versuchen wir also, die Sache um die es geht, möglichst wahr ins Bild zu bringen.

Das schließt natürlich die Handlungen und Verhaltensweisen der Teammitglieder mit ein. Dies gut zu moderieren erfordert Übung und gute Vor- und Nachbereitung. Eventuell bittet man einen externen Coach dazu, der den Verlauf der Nachbesprechung beobachtet und den Moderator coacht.

Die Nachbesprechung soll kurz sein und oft stattfinden.

Damit sie kurz bleibt, könnte sie stehend durchgeführt werden. 15 Minuten sollten genügen. Es wird kein Protokoll erstellt. Stattdessen üben wir miteinander immer wieder, so ehrlich wie möglich gemeinsam ins Bild zu bringen, was gut lief und was verbessert werden kann.

 

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Teamentwicklung – Die Nachbesprechung II